Das Heilige in dir
Die Grabsteine sind geputzt, Kerzen und Blumenschmuck frisch angeordnet. Der Friedhof ist bereit für das gemeinschaftliche Gedenken zu Allerheiligen.
Wenn wir an diesem Feiertag am 1. November oder am Gedenktag Allerseelen am 2. November die Gräber von Verstorbenen besuchen oder zuhause eine Kerze für sie anzünden, tun wir das nicht nur für die Menschen, die mit uns verbunden waren.
- Die beiden Tage erinnern uns daran, dass jeder Mensch etwas in sich trägt, "das dem Zugriff der Welt entzogen ist, worüber die Welt keine Macht hat", wie es der Ordensmann Anselm Grün sagt. Vom spirituellen Blickwinkel aus betrachtet ist es etwas Heiliges. Vom Gesichtspunkt der Menschenrechte aus ist es die unantastbare Würde eines jeden Menschen. Wenn wir uns dessen bewusst sind, spüren wir eine innere Stärke, die daraus entspringt.
- Der Blick auf die Verstorbenen ist geprägt von der Beziehung, in der wir zu ihnen gestanden sind. Wie auch immer diese Beziehung gestaltet war, wir können in ihrem vergangenen Leben vielleicht die eine oder andere Hilfestellung für unser eigenes finden.
- Der Blick auf die Heiligen kann irritieren. Viele von ihnen mussten wegen ihres Glaubens leiden. Die überlieferten Bilder von ihrem Leiden und ihrem Tod halten wir nicht mehr gut aus. Doch die Heiligen werden deshalb verehrt, weil sie ihren Glauben mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Handeln ausgestrahlt und dadurch anderen Menschen Gutes getan und gutgetan haben. Das hat auf jeden Fall auch etwas mit uns heute zu tun.
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ALLERHEILIGEN ist übrigens einer von 10 christlichen Feiertagen im Jahr, die durch einen Vertrag zwischen Kirche und Staat als ARBEITSFREIE TAGE gelten - neben den 52 SONNTAGEN. Auch das ist ein MEHRWERT, den wir in Österreich durch die Kirche haben.