"Ich segne dich"
„Als ich selbst noch zur Schule ging – und das war natürlich nicht jeden Tag lustig –, hat mich meine Mutter an der Haustüre verabschiedet und mir einen schönen Tag gewünscht. Und dann hat sie mich noch gesegnet: „Gottes Segen für diesen Tag.“ Es war eine kleine Geste, die mir sehr viel bedeutet hat. Von Menschen, von denen man es gerne mag, an der Stirn berührt zu werden, ein Kreuzzeichen zu erhalten und ein paar gute Worte zugesprochen zu bekommen, das hat mich immer wieder bestärkt, gerade dann, wenn ein (vermeintlich) schwieriger Tag bevorstand, mit Schularbeiten, Tests, Konflikten mit KlassenkollegInnen oder Ähnliches. Heute segne ich unsere eigenen Kinder und bitte Gott um seinen Segen für sie.“
Stefan Dorninger, Pastoralassistent und Religionslehrer
Menschen dürfen nicht nur segnen. Sie sollen es auch tun. Denn wenn man jemanden segnet, sagt man dem anderen Gutes von Gott zu – seinen Schutz, seine Zuwendung, seine Stärke. Und das Tolle dabei: Zum Segnen braucht es gar nicht viele Worte: „Gott segne dich. Du bist beschützt in seiner Hand.“ Ein Segenswunsch und eine liebevolle Berührung tun gut – egal, ob es ein Kreuzzeichen auf die Stirn oder einfach eine kurze Umarmung ist.
„Segnen und gesegnet werden sind für mich wunderbare Zeichen des Zuspruchs. Mein Mann und ich nehmen gerne die Gelegenheit wahr, uns bei der jährlichen Valentinsfeier in unserer Pfarre segnen zu lassen. Wichtig war uns der Segen für unser Haus, als wir es bezogen haben, und zu Neujahr gehen wir segnend und räuchernd durch die Räume. Nach der Matura unserer beiden Kinder haben wir sie mit einem Segensritual ganz bewusst ein Stück losgelassen auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben. In der Gewissheit, niemals alles in der Hand zu haben, fühle ich mich durch einen Segen von Gott behütet, begleitet und bestärkt.“
Karin Janschek
„Ich will dich segnen.“
Dieses Versprechen findet sich auf den ersten Seiten der Bibel. Es gilt Abraham, einem Menschen, der sich ganz Gottes Führung anvertraut. Solche Menschen werden zu Menschen, die berufen sind, das Erfahrene mit anderen zu teilen: „Sei nun selber ein Segen für andere.“
Würden Sie segnen?